Wie mein Kleinkind endlich erwachsen wird – Zuerst die Kinder ins Bett und dann die ersten Schuhe kaufen
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Alltagsgeschichten |Schlagwörter: Kleinkind

Mein Kleinkind hat sich mitten im Park auf den Boden gelegt und mit ihren Playmobil Männchen gespielt. Zwischenzeitlich hat sie mit ihrem Blick verloren in den Himmel geträumt. :)
Diese Woche geht es bei der Eltern- Kind Blogparade von der Testmama, um Kinderschuhe und Dinge die unsere Kinder zum ersten mal gemacht haben.
Wenn die eigenen Kinder Kinder bekommen, dann werden Eltern sentimental. Wenn Kinder allerdings als Kinder Kinder bekommen ist das natürlich problematisch, denn an und für sich sollten sie sich ja noch in Verantwortung üben. Bei meiner Tochter frage ich mich auch, wie sie mit der Trotzphase ihres Kindes umgehen sollte, womöglich sie sich schreiend auf den Boden dazulegen. Zum Glück haben Puppenkinder keine Trotzphasen und ich glaube auch, kein Spielzeugerfinder würde dieses bei den Puppen einbauen. Obwohl wie bei Kinderbüchern einige Horrorbücher im Umlauf sind (wie ich ja schon in einem anderen Artikel bei Kerstin gezeigt habe), kann ich mir das auch für Spielzeug vorstellen:
Bei meinem Kleinkind habe ich nun auch mit dem harten Training dafür begonnen. Doch an und für sich macht mein Baby das schon ganz freiwillig. Sie ist nun zu einer jungen Puppenmutti mutiert und ich frage mich, ob ein Jahr und 11 Monate dafür nicht zu jung ist. Für jede Mama der Welt ist es dennoch der Moment, wo sie vor Stolz auf ihr kleines Puppenmütterchen hinabblickt und wieder Muttiminuten für sich hat.
Angefangen hat das Puppenglück jedoch ganz unverhofft. Unsere Nachbarin hatte sich zunächst bei unserem Hausmeister beschwert. Mein Kleinkind hatte ja von ihren Großeltern einen Sandkasten für den Balkon geschenkt bekommen. Fortan aber rieselten kleine Rieselhäufchen bei meinen Nachbarn in den Balkon. Es war das zweite mal, dass es vorkam und mein Gewissen war schlecht. Mit gesenktem Kopf stand ich mit Kehrschaufel und Besen bewaffnet vor der Tür meiner Nachbarin. Aber zur meiner Überraschung war sie diesmal freundlich und sagte sogar, dass es nicht schlimm sei. Ich fragte mich, ob Aliens vielleicht ihr Wesen ausgetaucht hatten und sich ihre Kindern ebenfalls seit ein paar Tagen fragen, warum ihr Mutter verständnisvoll gegenüber ihnen geworden ist. Jedenfalls schenkte sie mir nicht nur Verständnis für meinen, kleinen Sandpiraten, sondern auch noch ein Puppenbett und einen Kinderstuhl. Wie meine Vermieterin wurde ich also auch hier mal wieder vom Guten im Menschen überzeugt, die mir damals eine wunderschöne Couch schenkte.
Den Kinderstuhl kann ich wirklich gut gebrauchen, da unser vor Kurzem auseinander fiel. Bei dem Puppenbett war ich mir gar nicht sicher, ob mein Kleinkind damit etwas anfangen kann, zum einen kennt sie sowas wie ein Bettgestell im klassischen Sinne nicht, da wir ja kein Bett haben. Nur Louise hat in unserer Wg ein Hochbett und mein Baby ist noch nicht so groß um dort reinzuluken.
Wie das Bett mein Kleinkind in eine Mutter verwandelte
Ich stellte also unsere neue Errungenschaft ins Zimmer und erzählte Louise von der Freundlichkeit unserer Nachbarin und zeigte stolz den Kinderstuhl. Da hatte mein Kleinkind unbemerkt das Puppenbett schon in Beschlag genommen. Sie legte drei Kuscheltiere und zwei Puppen quer ins Bettchen und sortierte diese gut. Das Bärchen lag ordnungsgemäß neben der Psychopuppe und jeder hatte seinen Platz. Ich fand das so niedlich, dass ich mein Baby eine kleine Decke besorgte, welche sie sofort fachmännisch über ihre “Kinder” legte. So eifrig habe ich sie nie beim Puppenspiel beobachetet, Puppen waren bisher etwas, das zu irgendwelchen physikalischen Schwerkraftexperimenten benutzt wurde und mein Kind freute sich stets, wenn diese auf dem harten Boden besonders mit dem Kopf zuerst landeten: Ungefähr so wie hier:
Daher war ich wohl zu Tränen gerührt, weil ich merkte, dass mein Kleinkind nicht nur Böses im Sinn hat. (Manchmal lachte mein Kleinkind schon, wenn ich “Aua” sagte). Nun aber ändert sich alles, denn mein Kind ist zum ersten mal Mutti geworden.
Nachdem mein Kleinkind also seine neuen Kinder komplett zugedeckt hatte (also wirklich komplett, denn die Köpfe dürfen ja auch nicht frieren), da beugte sie sich vor, nahm einen Zipfel von der Decke zurück und gab dem Schäfchen ein Gute-Nacht-Küsschen und deckte es dann wieder zu. Da blühte das Muttiherz natürlich auf wie eine Blumenwiese im Frühling:
Mittlerweile hat mein Kleinkind ihre Zubettgehstartegie noch verfeinert. Sie macht nun nachdem alle Puppen und Tiere mit einem Küsschen bedacht sind und wohlig warm im Bettchen liegen, das Licht aus, dann beugt sie sich wieder etwas vor, hält sich den Zeigefinger an den Mund und macht: “Pschhhhhh”. Da komme ich mir selbst schon vor wie ihr Kind.
Übrigens ist mein Kleinkind ein überzeugter Vertreter des Famlilienbetts, denn die Kuscheltiere dürfen niemals alleine im Bettchen liegen und müssen nun nachts auch immer alle (alle, das sind ungefähr 20 Stück) bei uns sein. Morgens wache ich als manchmal auf und schaue erschrocken in das beharrte Gesicht eines Kuschelbären.
Das erste Bettchen und neue Schuhe
Wie passt das Bettchen nun mit den neuen Schuhen zusammen? Das Bettchen ist neu, es ist das allererste Puppenbettchen von meinem Kleinkind. Nun werden die nächsten Schuhe, die sehr bald fällig sind, nicht die ersten sein, aber es werden die ersten sein, bei denen mein Kleinkind Mitspracherecht haben wird. Die letzten Schuhe von meinem Baby habe ich bei Ebay für 10 Euro ersteigert. Es waren niegelnagelneue Schuhe von Däumling. Ich rechne nicht damit, diesmal genauso viel Glück zu haben. Zudem bin ich mir nicht ganz sicher, welche Schuhgröße sie nun wirklich braucht, also werde ich es zum ersten mal mit einem richtigen Schuhgeschäft versuchen.
PS: Vergesst nicht an meinem Gewinnspiel teilzunehmen :)
Alles liebe
eure Maja

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