Wie ich auf meinem Balkon fast erfror – Mittwoch beim Balkonfegen
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Alltagsgeschichten |Schlagwörter: Kindersicherung
Mein Kleinkind wäscht sich gerne mit Sand. Mein Kleinkind kann die Badewann überhaupt nicht leiden, also hockt sie gerne im Sand und wartet bis der Schmutz von ihr abgerieben ist. Im Sommer knirscht unsere Wohnung ohnehin nur unter unseren Füßen und auch abends im Bett schleppt meine Tochter immer mehr Sand ins Bett.
Ich kann schon verstehen, dass unsere Nachbarn sich beklagen, dass der Sand fein in ihren Balkon rieselt. Wir haben unseren Sandkasten nämlich auch auf unserem Balkon, worin mein Kleinkind furchtbar gerne spielt. Damit es nicht ganz so schlimm wird, fege ich nun nach jedem Sandkastenbesuch die Sandhäuflein weg. Mein Kleinkind hat dabei das Prinzip des Fegens noch nicht ganz verstanden und hilft mir gerne extra, indem sie die Sanddünen dann schnell runter zu unseren Nachbarn fegt. Letzten Donnerstag baute mein Kleinkind also wieder Burgen und backte kleine Krokodilkuchen. Nach einer Stunde fleißigem Backen entscheid sie dann, dass sie für heute genug hat und stolperte mit Schuhen, an denen mindesten fünf Kilo Sand hingen, zur Tür herrein.
Damit die Kälte nicht in die Wohnung huscht, huschte ich schnell nach draußen und zog die Balkontür hinter mir zu. Ich weiß ja auch nicht, warum die warme Heizungsluft immer nach draußen will (dort ist es doch so kalt O_o).Mein Kleinkind war drinnen wohlig warm. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie sie die Jacke von sich warf und sich begeistert ihrem sprechenden Bauernhof zu wandte.
Nun kann ich euch über etwas Tolles berichten. Nicht nur, dass mein Kleinkind nun auch schon allerlei Farben wie blau, oange und gün bezeichnet, nein sie hat noch etwas anderes Wunderbares erlernt.
Auf einmal stand ich auf dem Balkon
Mein Kleinkind schien die Sache mit der ausgesperrten Mama, gleich sehr lustig zu finden und quietschte vor der Glastür ganz vergnügt. Ich lachte auch, denn ich dachte, wenn meien Kind mich aussperren kann dann kann sie mich auch wieder reinlassen. Blöde war nur, dass mein Kleinkind sich auf Zehenspitzen an den Griff gehangen hat. Die ganze Sache nun aber andersrum zu machen, gehört einfach noch nicht zu ihrem biologischen Reportraire. Nachdem mein Kleinkind also ordentlich gelacht hatte, erkannte sie, dass Mama nun nicht wieder so schnell nach drinnen kommen würde.
Babyzeichensprache
Ich versuchte mein Kleinkind zu beruhigen und deutete auf den kleinen Kinderstuhl am Tisch. Mein Kleinkind löste sich schon in Tränen auf, weil ich nicht wieder hereinkam. Holte aber den Stuhl, war aber einfach nicht stark genug, um den Henkel wieder nach oben zu drücken.
Mein Kleinkind schob also drinnen vor der Balkontür eine Krise und schrie, dass die Blumentöpfe auf der Fensterbank wackelten. Mir war draußen ähnlich zu Mute und es wurde langsam verdammt kalt.
Baby und Mama bekommen Hilfe
Nach ungefär einer Stunde kindlicher Verzweiflung und Kälte kam Gott sei Dank meine Mitbewohnerin nach Hause. Mein Kleinkind öffnete die Zimmertür (hier funktionier das Prinzip runter drücken und öffnen ja wesentlich besser als bei der Balkontür) und lief weinend zu ihr und sie folgte dem armen, aufgelösten Kind.
Was soll ich sagen, ich war wirklich froh, dass wir in einer WG leben und ich als Rabenmutter nicht die Feuerwehr rufen musste. Ich saß dann noch lange mit einem Tee in einer kuschligen Decke auf meinem Sofa, neben mir das eingeschlafene Kleinkindchen, und schaute fern.
Alle Liebe
eure Maja
