Wie am besten die Geburt planen? Ein bisschen Erfahrungsbericht von mir =))
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Schwangerschaft |Schlagwörter: Geburt
Heiliges Themengebiet jeder Schwangeren ist die Geburt. Einerseits gefürchtet, da die Geburt unbekanntes Terrain ist, anderseits sehnt sie die Geburt mit jeder weiteren Schwangerschaftswoche herbei. Es ist schon eine Art natürlicher Sado-Masochismus, den wir da mitmachen.
Es gibt mittlerweile viele Theorien, wie eine Frau am besten gebären soll. Von der Liegeposition im sterilen Klinikbett, über die Alleingeburt mit Urschrei im Wald bis zur Wassergeburt in den Wellen der Nordsee ist so ziemlich alles vertreten. Was halte ich halte ich also für die beste Geburt und ist die Geburt wirklich so gefährlich wie es einem im Kreißsaal manchmal vorkommt, wenn tausend Schwester und Ärzte um dich herumdoktern?
Zu viele Ratgeber machen die Geburt unentspannt
Ich habe mir damals so ziemlich jeden Geburtsratgeber, der verfügbar war in der Bibliothek ausgeliehen. Doch mit jedem weiteren Buch wurde ich unsicherer. Wie soll ich unter Schmerzen nur all die darin aufgeführten Tipps beachten? Ich wollte eigentlich zu meiner inneren Frau finden. Aber die versteckte sich bei jedem gut gemeinten Rat über Atemkontrolle ein Stückchen mehr hinter meiner aufkommenden Nervosität und Überforderung.
Als es dann endlich losging, achtete ich akribisch genau auf meine Atmung, auf meine Töne, auf meine Herzfrequenz, auf meine innere Stimme und selbst auf meine Gedanken achtete ich. Ich wollte alles unter Kontrolle haben, die Geburt meines Babys war das erste traumatische Ereignis im Leben meines Babys und ich wollte ihr so wenig Probleme wie möglich bereiten. Ich wollte, dass mein Baby im geborgenen Kerzenschein zu Mozart das Licht der Welt erblickt und aus mir sanft wie auf einer Wasserrutsche im Freibad mit Spaß herausgleitet. Ich wollte, dass mir die Schwester mein Baby mir direkt auf den Bauch legen und dass ich sie dann sofort guten Herzens stille. All diese Dinge, so dachte ich, sind wichtig für unsere Bindung und für ihr Urvertrauen.
Bei der Geburt sollten sich Frauen auf ihre innere Urfrau und auf ihre Hebamme verlassen
Vielleicht wäre es alles etwas leichter gewesen, wenn ich nicht versucht hätte, mich an an alle Regeln der Geburtsplanung zu halten. Diesen Katalog an Regeln behält ja niemand im ohnehin gestressten Kopf. Aber wir sind ja auch verzweifelt uninformiert und am liebsten den Ratgeber bei der Geburt nebenbei gelesen, um zu erfahren, was als nächstes kommt. Im Nachhinein muss ich über lachen, ich hätte meinem Körper ein bisschen mehr vertrauen sollen und nicht panisch jede Geburtsphase anzweifeln sollen.
Die Reihenfolge sieht bei vielen Geburten dann so aus: Die Hebammen geben wehenfördernde Mittel, damit die Sache schneller geht, diese führen allerdings häufig zu zu schnellen und starken Wehen, die die Gebärende natürlicherweise als unerträglich eingestuft, diese unnatürlichen Schmerzen beheben die Doktoren dann mit einer PDA. Durch die PDA komt die Geburt dann wieder ins Stocken und verläuft langsam, teilweise kommt es zum kompletten Stillstand. Dies passierte bei mir. Mit dem Stillstand werden dann alle nervös. Bei mir waren dann die Schwestern so nervös, dass sie die Wehen dann wieder mit Wehenmitteln angetrieben haben. Irgendwie schon ein merkwürdiger Kreislauf. Zwischendurch haben sie mir dann immer noch Panik gemacht und sich öffentlich vor mir gefragt, ob das Babyherz noch schlägt, wobei die Geräte nicht richtig funktionierten. Natürlich schließen ganzen Popanz nur vorsorglich an, wobei ich dann die ganze Zeit konzentriert, ob das Babyherz noch schlägt. Wenn die Damen denn schon einmal Panik machen. Ich lag also aufgedunsen im Krankenbett, von einem Hormoncocktail gepanscht und eine Schwester hächelte mich mit den Worten an: “Hächeln, Hächeln, Hächeln”. Ich verstand zeitweise “Lächeln, Lächeln, Lächeln” und fragte mich, warum die Dame denn nun so abgeht (Ich dachte, das ist doch nur eine Geburt). Nach 5 Stunden Wehen ist die Dame schon reichlich geschafft und achtet auf die ganzen Herrschaften nicht mehr so wirklich.
Irgendwann ist die Frau übrigens dann so aufgelöst und die Hebammen und Ärzte wollen kein Risiko eingehen und entscheiden sich für den Kaiserschnitt. Immer mehr Babys kommen heutzutage per Kaiserschnitt zur Welt, glücklicherweise war das bei mir nicht der Fall und ich irgendwann lächelte ich dann nicht die Schwester, sondern mein Kleines, das mir die Schwester sofort auf den Bauch legten.
Damit ihr als werdenende Mutter nicht in diesen Teufelskreislauf geratet,wäre es meines Erachtens wichtig, nicht so viele Ratgeber zu studieren, sondern sich eine persönliche Hebamme auszusuchen, die euch mit ihrem Erfahrungschatz unterstützt und euch vor allem eine angenehme Geburt vermittelt. Mir fehlte dies leider und obzwar ich in einem anthrosophischen Krankenhaus gebar, was viel persönlicher war als andere Krankenhäuser, hätte ich mich anders vorbereiten sollen. Ich hatte mich halt wie bei vielen anderen Dingen auch nur theoretisch über Geburt informiert und hätte mehr vom Erfahrungsschatz anderer Mütter, die auf natürliche Geburt wert legen, profitieren sollen. Aber das ist ja auch schwer zu finden im Internet. Was würdet bei der Geburt eurer Kinder heute anders machen?
Alles Liebe
eure Maja

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