Menstruationstassen – eine natürlichere Alternative zu Tampons & Co
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Kosmetik und Pflege für Mama und Baby |Schlagwörter: Naturkosmetik

Herzlichen Willkommen auf meiner Couch :) Heute versuche ich mich mal als Dr. Sommer, da ich gerade Feuer und Flamme für ein paar "Tassen" bin, die ich noch nicht in meinem Schrank habe.
Meine Menstruation ist nach der Geburt ganz schön stark geworden und leider beschert sie mir immer noch einiges an Bauchkrämpfen. Ich fühle mich auch schon sieben Tage davor wie ein Kaktus und meine Haut zeichnet jede Hormonkurve akribisch genau mit. Immer wenn ich bei DM die netten Menstruations-Accessoires in den Einkaufskorb lege, beginnt meine Haut schon zu “blühen”, als würde sie mir sagen wollen: “Ich weiß bescheid”. Aber das eigentliche Übel der Tage sind für mich die Hygieneartikel, die Frau dabei benutzen muss.
Ich weiß noch wie peinlich mir das früher in der Schule war, Binden zu tragen. Sie riechen schon nach kurzer Zeit unangenehm und lassen sich auch nicht angenehm tragen. Einmal kam ein Junge ins Klassenzimmer und fragte, ob eine Fischfabrik explodiert sei. Gott sei dank hatte ich nicht meine Tage.
Tampons riechen beim Tragen nicht, allerdings trocknen sie die Schleimhaut stark aus und das gefiel mir schon als Jugendliche nicht. Nun gibt es seit einiger Zeit Menstruationstassen und diese sind von der Handhabung her ähnlich wie der Tampon.
Was ist eine Menstruationstasse und welche Vorteile hat sie?
Eine Menstruationstasse ist eine Tasse die aus weichem medizinischem Silikon hergestellt wird, es gibt aber auch welche aus Latex. Diese Tasse wird ähnlich wie ein Tampon eingesetzt und fängt das Menstruationsblut auf. Der kegelförmige Kelch entfaltet sich in der Scheide und nimmt wie ein Gefäß das Blut auf. Durch ein Vakuum kann nichts überlaufen oder rauslaufen. Klingt ja eigentlich nicht weiter ungewöhnlich. Die Tasse hat aber einige Vorteile, die den Tampon ins schlechte Licht rücken lassen.
- Eine Tampon saugt die Feuchtigkeit der Schleimhaut auf. Dies wirkt sich negativ auf die Flora eurer Intimzone aus. Wo vorher ein Regenwald war, hinterlässt der Tampon eine ausgetrocknete Steppe. Damit das Abwehrsystem in der Scheide gut funktioniert, ist es wichtig, dass die Schleimhaut intakt bleibt, andernfalls kann euch eine Infektion heimsuchen. Mir war die Wichtigkeit meiner Schleimhaut auch nicht sonderlich bewusst, bis mir mein Frauenarzt bei der Untersuchung ganz “feinfühlig” erklärte, er könne an der Schleimhaut der Scheide sofort ablesen, ob die Frau zuvor Verkehr hatte oder nicht. Er sagte: “Die Scheide leuchtet noch Tage danach, wie eine rote Lampe”. Das Leuchten verursachen die Spermiziden der Kondomen und diese hinterlassen die Schleimhaut in einem ähnlich katastrophalen Zustand wie ein Tampon.
- Tampons hinterlassen Flusen in der Scheide. Jawohl Flusen. Nun denkt ihr wahrscheinlich: “Na und hinter meiner Couch wohnen auch Flusen, die stören doch keinen”, allerdings ist das nicht alles, was in der Scheide bleibt. Die Chemie, mit der unsere Hygieneartikel so schön gebleicht und parfümiert wurden, bleibt ebenfalls an der Schleimhaut hängen. Dort wird sie schön von der Schleimhaut aufgesogen und in den Körper weitergeleitet.
- Menstrutationstassen sind zwar erstmal teurer,( sie kosten ca. 30 Euro) aber dafür halten sie bis zu zehn Jahre. Eine “Tasse” ist eine einmalige Ausgabe und ich überlege nun schon einige Monate, ob ich mir eine bestellen soll.
- So eine Menstruationstasse kann bis zu acht Stunden in der Scheide gelassen werden. Dort halten sie die Muskeln genau wie einen Tampon. Das lästige, häufige Wechseln fällt weg. Falls ihr doch mal zwischendurch wechseln müsst, dann könnt ihr den Inhalt einfach in eine Toilette kippen und die “Tasse” kurz auswischen und weiter geht’s.
- Beim Sport ist die Menstruationstasse wesentlich angenehmer zu tragen als Tampons oder Binden. Ihr spürt sie nicht. Es taucht beim Schwimmsport auch nicht plötzlich ein blaues Bändchen aus dem Nichts auf.
- Für den Saunabesuch während der Periode gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: Soft Tampons. Wer die schon mal versucht hat rauszuholen weiß, dass Frau sich dabei fast den Arm bricht. Die Menstruationstasse ist ähnlich unsichtbar, aber dank Rückhol- Kugel- Stiel oder -Lasche wesentlich einfacher zu handhaben.
- Der Zellstoff, aus dem Tampons und Binden bestehen, ist keimfreundlich. Dort können sich Bakterien zusammen mit dem Menstruationsblut fröhlich vermehren. Zudem wurde, obwohl die “Tassen” schon seit 1937 verkauft werden, noch kein Fall vom Toxischen Schocksyndrom (Tamponkrankheit) bekannt. Keimfrei sind die Tassen zwar auch nicht, aber die Oberfläche der Menstrautionstassen ist keimunfreundlich.
- Tampons und Binden sind alles andere als umweltschonend. Wir Frauen verbrauchen in unserem Leben einen ganz schönen Haufen an Zellstoff. Dabei ist nicht nur der verbrauchte Zellstoff bedenklich, auch die Chemie, die die Hersteller benutzen, um die Hygieneartikel zu bleichen ist nicht umweltfreundlich und sogar schädlich für eure Gesundheit.
- Das gesammelte Blut zu sehen, kann für die eine oder andere vielleicht unangenehm sein, aber als Frau fällt man in der Regeln sowieso nicht beim ersten Tropfen Blut aus allen Himmeln. Insgesamt sind es bei der Menstruation nur 60 Milliliter, das sind nun keine Unmengen.
- Die Praxis mit der Menstruationstasse kann zunächst ungewohnt sein. Die weiche “Tasse” wird gefaltet und dann in die Scheide eingeführt. Das Rausholen ist auch ein bisschen anders. Da es an der Menstruationstasse einen Stiel, eine Kugel oder einen Ring gibt und keinen Faden, muss Frau sich in die Scheide greifen. Dies mag einigen ungewohnt sein.
- Reinigung: Einen Tampon schmeißt ihr schnell in den Mülleimer. Ich glaube es ist einigen Frauen unangenehm, ihren Tampon in der Küche auszuwaschen. Zwar wird alles keimfrei ausgekocht, aber ich werde wohl, um das soziale Miteinander nicht zu gefährden, einen eigenen Kochtopf dafür besorgen. Außerdem ist so eine Menstruationstasse ganz klar mehr Arbeit.
Alles Liebe
eure Maja
