Eine Leben ohne Haare waschen – Selbstversuch
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Kosmetik und Pflege für Mama und Baby |Schlagwörter: gesunde Haare
Ein Leben ohne Shampoo kann denn das möglich sein? Ich bin kürzlich beim Durchstöbern der verschiedenen Blogs auf den Artikel: “Nie mehr Shampoo” von Pseudoerbse gestoßen. Ich könnte euch im Prinzip jeden Artikel aus ihrem Blog empfehlen, aber dieser hat mich besonders gefesselt. Aus Zeitmangel und weil mein Kleinkind immer hysterisch schreit wein,t wenn ich duschen gehe, (Ich glaube sie hat Angst um mich!? ) kommt die Haarpflege etwas kurz. Es wird schnell gewaschen, aber so eine richtige Kur oder Spülung haben meine Haare schon lange nicht mehr gesehen. Außerdem werden meine Haare leider auch sehr schnell wieder fettig. Der Gesamtzustand meiner Haare war jedenfalls schon mal besser. Deswegen habe ich mir vorgenommen es einmal ohne Haare waschen zu probieren. Das hört sich erstmal etwas Strange an und ich möchte das auch nicht mein Leben lang so machen oder mehrere Jahre. Ich habe mir vorgenommen mit 2 Wochen anzufangen. Erst wollte ich es doch 4 Wochen probieren aber ich habe etwas Angst, da meine Schmerzgrenze etwas zu niedrig ist.
Ein Leben ohne Shampoo – Warum?
Ich möchte meine Haare “natürlich kuren”. Ich möchte schon lange keine Chemiebomben mehr auf meine Kopfhaut klatschen. Auch der Alkohol, der in vielen Naturkosmetika drin ist, stört mich zunehmend. Manchmal riecht mein Shampoo so sehr nach Alkohol, dass ich das Gefühl habe, davon könnte ich betrunken werden. Zudem bin ich mir ziemlich sicher, dass Schampoo meine Haare auch ganz schön austrocknet. Also gibt es von nun an nur noch Natur Pur. Mein Ziel ist es das sich nach 2 Wochen meine Haare so mit Sebum voll gesogen haben, so dass sie nicht mehr so trocken und spröde sind wie im Moment.
Was bedeutet Sebum für ein Leben ohne Haare waschen?
Sebum ist unser Hauttalg, zusammen mit abgestorbenen Hautzellen wird er in ein Wachs- ähnliches Gemisch umgewandelt. Dies wird von den Drüsen produziert, die an unseren Haarwurzeln sitzen. An diesen Drüsen sitzen auch kleine, fleißige und angeblich freundliche Bakterien, die einen Teil von diesem Fett essen und es so zu Emulgatoren umwandeln. So kann sich das Sebum an der Haaroberfläche leichter verbreiten. Also richtig ausgetüftelt die ganze Haarfettgeschichte. Die Zusammensetzung liest sich so im Langhaarforum :
Die Zusammensetzung des Talgs ist von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich. Richtwerte sind:
• Triglyceride ca. 43%
• freie Fettsäuren ca. 15%
• Wachse ca. 23%
• Squalene ca. 15%
• Cholesterin ca. 4 %
Zu dieser Fettmischung kommen noch Proteine.
Vorbereitungen
Zuerst sollten die Haare von allem befreit werden, was ihnen nicht gut tut. Also alle Silikone und andere Rückstände müssen verschwinden. Diese werden nämlich nach einiger Zeit von Bakterien zersetzt und riechen dann etwas unangenehm. Am besten ist es, wenn ihr zu Beginn eure Haare mit Natron wascht. Dieses bekommt ihr zum Beispiel bei DM. Nach dieser Wäsche werden die Haare nicht mehr gewaschen. Es gibt aber auch die Möglichkeit langsam zu beginnen, indem die Waschabstände verringert werden oder nur mit Wasser gewaschen wird.
Haarpflege
Nur weil jetzt nicht mehr gewaschen wird, heißt es ja nicht, dass die Haare nicht mehr gepflegt werden. Am Anfang massiert man jeden Tag die Kopfhaut, dadurch wird sie gut durchblutet und Ablagerungen werden gelöst. Dann wird durch die Massage auch das Sebum flüssiger und lässt sich nun besser in den Haarlängen verteilen. Damit sich das Sebum noch besser verteilen lässt, hilft Feuchtigkeit. Zum Beispiel ist ein Besuch in einer Dampfsauna nun hilfreich. Da könnt ihr erst entspannen und dann euer Sebum in die Haarlängen verteilen. Es wird da auch niemanden auffallen das eure Haare nicht gewaschen sind, sie könnten ja auch nass sein. Es wird auch geraten, viel zu trinken, da es das Sebum flüssiger machen soll. Ob das nun so stimmt bleibt abzuwarten. Wir sollten ja ohnehin jeden Tag viel trinken (obwohl sich darüber auch gestritten wird). Wenn nun die Haare am Anfang vor Fett triefen, dann hilft auch manchmal ein etwas feuchtes Baumwolltuch, mit dem wird sich dann über die Haare gestrichen. Allgemein kann man diese Pflege als “Fellpflege” bezeichnen. Wir können uns halt schlecht über die Haare lecken. Gut ich bin mal gespannt, wie mein Umfeld auf den Gestank reagieren wird. Angeblich stinken die Haare nicht, aber ich suche mal eine fröhliche Mützenkombination zur Prävention heraus.
Das Ziel meiner Haarpflege?
Mein Ziel ist es, dass sich meine Haare mit dem Sebum richtig schön “voll fressen”. Ich möchte, dass sie sich von dem Stress erholen, den (auch) sie die letzten Wochen hatten. Sie sollen mal so komplett ihren “natürlichen Plan” befolgen und das ohne Stress durch austrocknende Substanzen, Föhnen und all dem anderen Zeug. In den Berichten, die ich bis jetzt gelesen habe wird berichtet, dass die Haare nach einiger Zeit nicht mehr so fettig, wie am Anfang aussehen. Sie werden “schwerer” oder “voll”, aber die hässliche Fettfrisur vom Anfang soll verschwinden. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das wirklich so stimmt. Ich habe einige Bilder gesehen, wo die Damen schon einige Monate nicht gewaschen hatten und die Haare sahen toll aus und nicht strähnig. Dann gibt es leider auch die Damen, bei denen es am Ansatz schon ganz schön “waschbedürftig” aussieht. Also ich habe mir vorgenommen mir alle meine Mützen wieder rauszusuchen und von nun an 2 Wochen lang mit Mütze durch die Welt zu laufen. Weihnachten ist sowieso überbewertet, was den Anspruch an das Aussehen angeht. Ich hoffe, dass meine Haare nach 2 Wochen “satt” sind und gesund aus dem Waschurlaub wieder kommen. Sie sollen danach gesünder und glänzender sein/ aussehen.
Ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist. Aber ich bin jung, alleinstehend und habe viele Mützen. Dieser Versuch ist es mir jedenfalls wert. Sollte sich herausstellen, dass nicht Waschen meinen Haaren wirklich gut tut und ich relaxte Haare danach habe, dann werde ich das nicht-Waschprogramm öfters mal als Lanngzeitkur machen. Es kostet nichts (außer Überwindung und vielleicht einem Wäscheklammer auf der Nase), ist nicht gesundheitsschädlich (höchsten Sozialkontakte werden geschädigt). Vor allem weint dann mein Kleinkind nicht mehr, wenn ich meine Haare pflege und es verspricht DIE Kur zu sein.
Möchte sich mir gerne jemand anschließen? Ich bin natürlich skeptisch.
Alles Liebe
Maja
