Der Didysling – Das einfache Tragetuch für zwischendurch
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Baby Tipps |Schlagwörter: tragetuch
Mittlerweile hat sich das Tragen ja durchgesetzt. Zwar habe ich noch einige Anfeindungen während meiner Tragekarriere erlebt. Zumeist beäugten mich griesgrämige Rentner, die kopfschüttelnd von dannen zogen oder alkoholaufgeblähte Megamuttis, die gemeinsam mit ihrer 14-Jährigen Tochter abschätzige Blicke in meine Richtung warfen. In Diskussionen hatte stets jeder eine Meinung. Es war unglaublich wieviele Leute sich auf einmal Gedanken um Babys Rücken machten.
Warum sollte eine Trageweise falsch sein, die seit Beginn der Menschengeschichte von allen Völkern praktiziert worden ist. Tatsächlich kutschieren wir ja erst in unserer Moderne Kinder auf vier Rädern durch die Welt und irgendwann setzte es sich dann nicht nur in der Oberschicht durch. Jeder dachte, dass er vor allem durch repräsentatives Schieben der Kinder ihre Aufzucht verbessern würde. Weil dies jeder glaubte, bekamen dann die Armen auch irgendwann ihr Recht auf einen Kinderwagen. Selbst ich habe noch einen im Keller stehen, den ich nie wirklich benutzte, den mir das Amt aber wirklich beinah schon wie ein Gebrauchtwagenhändler aufgedrängelt hat.
Das Bild heute aber verschiebt sich, es sind tatsächlich eher die gebildeten Kreise, die das Tragen wieder praktizieren. Klar, die anderen bekommen ja den Kinderwagen nach dem Recht einen Kinderwagen besitzen zu dürfen. Obwohl ich also HartzIV-Empfängerin war, investierte ich mein weniges Geld dennoch in ein teureres DidymosTragetuch. Didymos Tragetücher sind biologisch verträglich, sind gefärbt mit ungiftigen Farben und haben ein strapazierfähiges Gewebe. Das Textil ist wirklich die beste Qualität am Markt, hatte aber auch ihren entsprechenden Preis. Mein Tragetuch kostete ungefähr 100 Euro.
Der Kinderwagen bleibt in der Ecke
Ich knüpfte also an die Tradition der Urvölker an und war von nun an Tragemami. Meine Tochter begleitete mich überall hin im Tuch. Gerade das Tuch gab mir im Gegensatz zu der Manduca das Gefühl, ich würde sie sicher und warm tragen können. Die Nähe, die wir damals hatten, macht mir noch heute leicht feuchte Augen. Ich weiß noch wie ich mit ihr im Alter von drei Monaten die Sandstrände an der Ostsee entlag spazierte (dort hätte selbst jeder Turboelternbuggy versagt). Der Kinderwagen spielte in unserer Beziehung also so gut wie keine Rolle und wurde nur zu Testzwecken durch die Landschaft geschoben.
Isch hab Rücken
Entgegen der landläufigen Meinung habe ich nur meinen alten Haltungsschaden, den ich den schlechten Schlafgelegenheiten in der Schule zu verdanken habe. Mein Kind jedenfalls hat einen sehr gesunden Rücken und ist nicht vom Tragetuch in den Rollstuhl gewechselt. Mein Kind hat sich mittlerweile auch abgenabelt und lässt sich nun lieber faul in der Gegend im Buggy spazieren fahren (obwohl mir das Tragetuch noch lieber wäre)
Schneller im Alltag mit dem Didysling
Beim Tragetuch von Didymos gibt es natürlich verschiedene Bindeweisen. Für den Alltag war es allerdings immer etwas problematisch, dass ich für eine gute Anprobe gerne mal mehr als 5 Minuten brauchte. Ich wollte mein Baby ja nicht wie einen Crash-Test-Dummy behandeln. Zwar ist das beim Losgehen kein Problem und das Kinderwagenpacken und Treppen schleppen dauert ähnlich lange, aber wenn du schnell was im Alltag erledigen willst und dein Kind wieder etwas knöttert, ist dies ein Problem.
Mit dem Didysling geht das ganze wesentlich schneller und macht das Tragen der Babys noch viel bequemer. Zwar ist es vielleicht nicht für die großen Wandertouren gemacht, aber dafür für den Alltag wesentlich bequemer. Ich habe das zwar nun nur mit Kuscheltieren ausprobiert, aber das Umbinden ist nun einfacher als Bonbons auspacken: DidySling umlegen, Baby oder Kleinkind reinsetzen, Stoff festziehen. Aber auch hierfür gibt es noch verschiedene Trageweisen von Didymos.

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