Boomt der Babymodemarkt?
Von Pusteblumenbaby. Abgelegt unter Mode |Schlagwörter: Mode
Meine Tochter bekommt nur ab und an etwas besonderes; ein neues Kleidungsstück. Zumeist erhält sie Second-Hand, da es in unserem Lieblings-Secondhandshop sehr schöne, moderne und neuwertige Kleidung, zu kleinen Preisen gibt. Ich verstehe gar nicht, wie man bei dem Angebot dort, dann noch Neuware kaufen will. Ansonsten würde ich schon sagen, dass eher qualitative Mode in den Kleiderschrank gehört, denn Ramsch ist schnell abgetragen und kann weg. Lieber fünf ordentliche Sachen als 50 mal billigen und kitschigen Plunder. Eine gute Marke, die auch sicher ihren Preis hat, ist dabei Sevenoneseven Kindermode. Mir gefällt eigentlich das Kleid auch ganz gut, auch wenn der Schnitt etwas überraschend ist. Natürlich geht es dabei wieder um Mode. Boomt eigentlich gerade die Modeindustrie für Kinder und Babys?
Ich bin mir da nicht sicher, denn vielleicht fällt es mir nur auf, weil ich Mutter geworden bin und mich zum allerersten mal für Kindermode interessiere. Zumindest scheint sich ein Trend in der Modeindustrie abzuzeichnen, so ist zum Beispiel die Tochter von Cindy Crawford das neue Gesicht von Versace. Die Dame ist 10 und gerät jetzt schon zur Modeikone (darüber werde ich noch in einem weiteren Kindermodeartikel schreiben). Desweiteren wurde Hailee Steinfeld in der Teen Voque als Miss Best Dressed ausgezeichnet. Die Dame ist aber immerhin schon 14. Auch der Trend zu Fotografien von Kindern, die sich wie erwachsene Models stylen, erscheint mir sehr deutlich. Gab es diese Magazine in dieser Auflagenstärke früher auch schon?
Umgekehrt sehe ich viele Blogs, die ihre Kinder schon für Germany’s Nex Topmodel ausbilden. Ganz ehrlich hoffe ich, dass meine Tochter zwar hübsch und schön wird, sich aber noch ein Hobby sucht, wo sie eher einem intrinsischen Interesse nachgeht und auch ihre Persönlichkeit entwickelt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Leute in der Modeindustrie wirklich nett zueinander sind und dass am Ende ein glückliches Leben übrig bleibt.
Parallel zu den vielen Blogs, die nun auf selbstgenähte Kleider und Individualität wert legen, entsteht anscheinend ein riesiger Fashionmarkt, wo sich dann Muttis, die keine Zeit haben (oder so wie ich nicht die Nähtante sind), doch mit Mode für die kleinen eindecken können. Allein wenn ich mir anschaue, wie viele Modelabels es zunehmend gibt, frage ich mich wirklich, ob ich mir das einbilde oder ob das Modeding sich wirklich verändert.
Früher auf den Spielplätzen sind wir jedenfalls nicht so fash aufgetreten. Ich habe wirklich den Eindruck als wären die Schnitte und Farben für Kinder modischer geworden, als hätte sich die Technik verändert und als würden heute noch mehr Stoffe produziert werden. Jaja, ich weiß, wir waren früher alle schlechter gekleidet. Die bösen 90er als wir noch enge Jeans trugen und cool Kaugummi kauten. Wie gesagt ich kann mich auch täuschen.
Was die Modeindustrie jedenfalls vortanzt, tanzen wir dann alle nach. Wenn schon nicht mit dem schlausten Kind punkten, dann wenigstens den geilsten Kinderwagen und das geilste Dress haben. Es gibt hier elitäre Viertel in Köln, da rutschen die Kinder beinah im Rüschenkleid die Rutsche runter und die Mutter kommt aufgetakelt als würde gleich die Fashionweek eröffnet und sie möchte Champagner für uns alle ausgeben. Ansonsten geben diese Mütter natürlich die Kinder im Kindergarten ab, um modisch shoppen zu gehen (und unsereins hat dann keinen Kindergartenplatz). Aber gut das sind Einzelfälle. Dann gibt es wieder Viertel in Köln, wo selbst Kartoffeln besser gekleidet sind.
Alles Liebe
eure Maja

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